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Studie Pestizid-Belastung der Luft

"Pestizide vergiften die Luft nicht, hat man gesagt. Sie bleiben auf dem Acker und gelangen niemals in die Stadt. Und bei ihrer Zulassung werden sie ausgiebig geprüft." Die Studie Pestizid-Belastung der Luft beweist nun das Gegenteil.
Geschrieben am 29.09.2020
5 Minuten
Die Studie beweist: Ackergifte verbreiten sich über die Luft

Pestizide sind überall, in jedem Winkel Deutschlands, auch weit abseits von Äckern. Über die Luft verbreiten sie sich bis in Städte und Nationalparks. Wie schädlich sie für Gesundheit und Artenvielfalt sind, kann dabei nur erahnt werden. Wie gefährlich sie für die Bio-Landwirtschaft sind, ist aber jetzt schon klar: Wenn wir nicht sofort handeln, gibt es eines Tages keine Bio-Produkte mehr. Und damit keine giftfreie Ernährung für unsere Kinder und Enkel. Deshalb sagen wir: Ackergifte? Nein danke!

Ende 2017, nachdem die EU-Kommission den Einsatz des Ackergift Glyphosat für weitere fünf Jahre erlaubt hat, wurde das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft gegründet. Wir von der Bio-Hofbäckerei Mauracher leben und bewirtschaften nun seit 40 Jahren eine rein biologische Landwirtschaft im Einklang mit der Natur. Aus Überzeugung sind wir Patner des Bündnis und Ünterstüzer der deutschlandweiten Studie.

Was wurde untersucht?

Dass es Abdrift und Verfrachtung von Pestiziden gibt, ist schon lange bekannt. Denn wenn sich der Boden erwärmt, steigen Ackergifte zusammen mit Dunst und feinen Staubteilchen in höhere Luftschichten auf und werden mit dem Wind meilenweit fortgetragen.

Doch in welchem Ausmaß dies geschieht, wurde durch die bundesweite Studie in Deutschland zur Pestizidbelastung der Luft nun erstmals systematisch belegt. Dafür hat das wissenschaftliche Institut TIEM, im Auftrag des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft und des Umweltinstituts München, von März bis November 2019 an 116 über die gesamte Bundesrepublik verteilten Standorten den Pestizidgehalt der Luft gemessen.

Die verschiedenen Messpunkte befanden sich in Städten und auf dem Land, in konventionellen sowie Bio-Agrarlandschaften sowie in unterschiedlichen Schutzgebieten, teilweise in weniger als 100 Meter Entfernung von der Quelle – wie ein Radfahrer, der an einem Feld vorbeifährt, auf dem gerade gespritzt wird – teilweise in über 1.000 Metern Entfernung, also schon im Nachbardorf.

Die Daten wurden mit Hilfe von neu entwickelten technischen Passivsammlern, Filtermatten aus Be- und Entlüftungsanlagen sowie durch Funde in Bienenstöcken erhoben. Unterstützt wurde das Projekt von Bürgern, Landwirten und Imkern, die die Pestizidsammler nach Anweisung und gezielter Orts-Auswahl des TIEM-Instituts aufstellten und anschließend die Proben einsendeten. In die Ergebnisse floss zudem eine Vor-Untersuchung an Baumrinden aus den Jahren 2014 bis 2018 mit ein.

Was ist das Ergebnis?

An den 163 Untersuchungsstandorten wurden insgesamt 138 Pestizide gefunden, selbst auf der Spitze des Brockens im Nationalpark Harz waren 12 Pestizide nachweisbar. Fast ein Drittel der nachgewiesenen Wirkstoffe (30 %), darunter DDT und Lindan, ist dabei in Deutschland nicht oder nicht mehr zugelassen.

Anders als von Pestizidherstellern suggeriert, verbreiten sich in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzte Pestizide wie Glyphosat oder Pendimethalin also kilometerweit durch die Luft. Das von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Glyphosat konnten wir dabei in sämtlichen Passivsammlern und Luftfiltern, somit in allen Regionen Deutschlands und auch weit abseits der Quelle nachweisen.

Für wen ist das gefährlich?

  • Womöglich für uns alle:
    Bereits 2015 wurde in einer anderen Studie bei 99,6 % der Probanden das Pestizid Glyphosat im Urin nachgewiesen. Dass Glyphosat im Darm wirkt und dort Bakterien tötet, die wir für die Verdauung brauchen, und dass es potenziell krebserregend wirkt, ist ebenfalls bekannt. Doch die bisher üblichen, isolierten Laborergebnisse, die zu einzelnen Pestizid-Wirkstoffen durchgeführt werden, sagen kaum etwas darüber aus, wie die komplexen Formeln wirken, die letztlich auf dem Acker landen. Durch die nun nachgewiesene Verfrachtung über weite Landstriche hinweg ergibt sich außerdem die Möglichkeit zu weiteren Wechselwirkungen mit anderen Stoffen – und damit ein ganz anderes Risikopotenzial.
  • Natürlich für unsere Umwelt:
    Auch im sogenannten Bienenbrot, das der Ernährung der Larven im Bienenstock dient, haben wir Pestizide und Insektizide nachgewiesen. Wie sich das auf diese auch für den Menschen lebenswichtigen Tiere auswirkt, muss noch untersucht werden. Zudem zerstört die konventionelle Landwirtschaft systematisch und nachhaltig den Lebensraum etlicher anderer Insekten, die für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen sorgen.
  • Und schließlich für die Bio-Landwirtschaft:
    Der Pestizideinsatz in der konventionellen Landwirtschaft bedroht den ökologischen Ackerbau und somit die Wahlfreiheit der Verbraucher.
    Seit einigen Jahren mehren sich die Fälle, bei denen unerwartet hohe Pestizid-Konzentrationen in biologisch erzeugten Lebensmitteln nachgewiesen werden. Die Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ liefert nun einen wesentlichen Grund dafür: Die Pestizide driften weit von den Ursprungsäckern ab und kontaminieren die Bio-Äcker. Das heißt: Bio-Landwirtschaft geht nur dort, wo sichergestellt ist, dass keine Pestizide auf den Boden und auf die angebauten Pflanzen gelangen. Solange sich Ackergifte bis in den letzten Winkel verbreiten und diese Tatsache bei der Zulassung von Wirkstoffen weiterhin vernachlässigt wird, droht die Gefahr, dass es eines Tages keine Bio-Produkte mehr gibt.

Alle Details und Informationen zur Studie unter Ackergifte? Nein Danke!

Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft ist ein Zusammenschluss aus Bio-UnternehmerInnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Mitinitiatorinnen des Bündnisses sind die beiden zivilgesellschaftlichen Organisationen Landwende e. V. sowie die Schweisfurth Stiftung für eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft. Auch Berufsverbände wie der Europäische Berufsimkerverband sind Mitglieder im Bündnis. Die Akteurinnen und Akteure wollen die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen schützen, erhalten und – wo sie bereits beschädigt sind – wieder aufbauen. Dazu initiiert das Bündnis Forschung, informiert Politik und Zivilgesellschaft und sucht den Dialog mit den Menschen.

 

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