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Kein Wunder, dass das (volle) Dinkelkorn in der Bio-Hofbäckerei Mauracher einen so hohen Stellenwert einnimmt. Mit der steigenden Nachfrage nach Bioprodukten und der zunehmenden Zahl von Weizenallergikern stieg auch die Nachfrage nach Dinkel.
„Wir arbeiten in der Bio-Hofbäckerei beinahe ausschließlich mit Ebners Rotkorn, einem traditionellen Populationsgetreide, das optimal an unsere Region, die Boden- und Klimaverhältnisse, angepasst ist. Diese natürliche Dinkelsorte garantiert eine ausgewogene vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung. Mit dem Züchter dieser erfolgreichsten Dinkelsorte Mitteleuropas, dem Landwirt Hans Gahleitner aus Arnreit, verbinden mich langjährige Kooperation und fachlicher Austausch“, sagt Josef Eder, Geschäftsführer der Mauracher Bio-Hofbäckerei.
Eder und Gahleitner gelten als Bio-Pioniere im Mühlviertel. Hybridzüchtungen kommen für Bio-Landwirt Eder und seine Produkte nicht in Frage. Gahleitner betreibt die uralte Selektion, auch wenn sie mühselig und zeitintensiv ist. Er wählt aus einer Ernte die jeweils hoffnungsvollen Pflanzen aus und vermehrt sie. So bleibt eine Vielfalt an Eigenschaften erhalten, während die vermeindlich moderne Hybridtechnik Standardisierung und Uniformität bevorzugt. Er hegt und pflegt Sorten, die in unterschiedlichen Klimaverhältnissen – wie sie hier auf mehr als 600 Metern Seehöhe im Mühlviertel herrschen – gesund und ertragreich sind.
Hans Gahleitner betreibt Saatzucht nach biologischen Grundsätzen und hat jene Dinkelsorte entwickelt, die nicht nur das Mauracher Brot bekömmlich und g’schmackig hochwertig machen, sondern die heute in Österreich und Deutschland die meistverwendete ist.
Gahleitner gründete mit Josef Eder und 10 weiteren Kollegen 1988 den unabhängigen Bioverband "Erde und Saat“. 1996 hat er dann die Bio-Saat ins Leben gerufen - diese war technische Grundlage für die Entwicklung seiner Sorten. „So bleiben die zutiefst bäuerlichen Gedanken, Interessen, Bedürfnisse und Fähigkeiten erhalten“, sagt Eder. Im Jahr 2000 gelang Gahleitner die Zulassung und somit Eintragung seiner Dinkelsorte in die österreichische Saatgutliste. Sie wurde nach dem Hof von Gahleitner „Ebners Rotkorn“ genannt. „Diese Sorte gedeiht trotz strenger Winter und später Fröste, ist widerstands- und backfähig und bringt gute Ernteerträge“, erklärt Eder.
Immer mehr gesundheitsbewusste Konsumenten greifen zu Dinkelbrot und –produkten. „Wir haben den Dinkel gebraucht, weil immer mehr Menschen auf Weizen allergisch reagiert haben", sagt Eder. Aus dem Sortiment der Bio-Hofbäckerei aus Sarleinsbach sind Dinkel-Produkte nicht mehr weg zu denken. Ob in der Brot-, Gebäck-, Kuchen- oder Mehlspeisenpalette, überall finden sich Dinkel- und Dinkelvollkornspezialitäten. Relativ neu im Verkauf ist Sissys Dinkel Laiberl, ein inhaltsvoller, gut bekömmlicher Vitaminspender. Aber auch Focaccia mit Rosmarin und Thymian, Toastbrot, Wecken, Vollkornweckerl, Dinkel-Apfel- Weckerl, verschiedene Kuchen und Torten, Marmorgugelhupf und nicht zuletzt die weit bekannten und beliebten Kokoskuppeln, Linzeraugen und prämierten gefüllten Herzen aus Ebners Rotkorn schmecken jung und alt.